Fabrik wächst in Rekordtempo

Richtfest bei MTS in Wolfsbach – Start im November

BAYREUTH
von Frank Schmälzle
Nordbayerischer Kurier

MTS_Richtfest

Keine vier Monate sind nach dem ersten Spatenstich vergangen. Und keine fünf Monate sind es noch bis zum geplanten Produktionsstart. MTS Deutschland scheint Rekorde brechen zu wollen: Die neue Fabrik, in der Turbinenschaufeln für Gaskraftwerke produziert werden, steht bereits im Rohbau. Und sie wächst rassant weiter.

Der Zeitplan ist und bleibt ambitioniert: “Übernächste Woche werden hier die ersten Maschinen installiert. Und auch die Qualitätszertifizierung wird noch vor Produktionsbeginn erfolgen”, sagte Christian Michaelsen, Geschäftsführer von MTS Deutschland, am Rande der Richtfestfeier. Am 1. November werde die erste Turbinenschaufel vom Band laufen. Michaelsen zeigte sich mit dem Projektverlauf und dem Baufortschritt ausgesprochen zufrieden. “Das gibt Anlass zu Optimismus”,  so der MTS-Chef. Die Zuversicht ist offenbar bereits so groß, dass man über eine Erweiterung der Produktionspalette über die Herstellung von Turbinenschaufeln hinaus nachdenkt. Im Gespräch ist derzeit die Produktion von Antriebsteilen für die Luftfahrtindustrie.

Nicht nur den engen Terminplan, auch den Kostenrahmen, der dem Vernehmen nach bei 50 Millionen Euro liegen soll, haben die MTS-Verantwortlichen im Blick. “Unser Budget halten wir”, so Michaelsen, der mit seinem Unternehmen am Bayreuther Technologiehügel im Stadtteil Wolfsbach zunächst 75 Arbeitsplätze schaffen wird.

Vor Aktionärsvertretern und Repräsentanten der Investoren aus der Schweiz und den USA erklärte Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl, die neue Fabrik sei das Ergebnis eines funktionierenden Miteinanders von Stadt und Unternehmen. Die Turbinenschaufelherstellung werde den Standort Bayreuth im international bedeutsamen Bereich innovativer Materialien und zugleich auch auf dem Energiemarkt deutlich ins Blickfeld rücken. Er gehe davon aus, so Hohl weiter, dass MTS den Startschuss für weitere Ansiedlungen von Hightech-Unternehmen geben werde.

An einem solchen Ansiedlungsprojekt ist die Stadt direkt beteiligt. Ebenfalls noch in diesem Jahr soll mit dem Bau eines Technologiezentrums in unmittelbarer Nähe zum Kompetenzzentrum Neue Materialien und der neuen Fabrik begonnen werden. Größter Nutzer wird die Bayreuther  Siemens-Niederlassung werden. Dazu sollen sich Hochtechnologieunternehmen gesellen, die aus dem Wolfsbacher Gründerzentrum heraus wachsen.

Maßstäbe beim Tempo setzt jetzt schon MTS, dessen Bau von den Bayreuther Architekten Ellmer & Ellmer, dem Bischofsgrüner Ingenieurbüro Rabenstein und dem Bauunternehmen Klebl vorangetrieben wird.

In nur acht Monaten…

MTS Visualisierung

BAYREUTH
Nordbayerischer Kurier

In nur acht Monaten Bauzeit soll im Sondergebiet für Forschung und Entwicklung Wolfsbach eine neue Fabrik entstehen. Das Unternehmen MTSDeutschland investiert dort etwa 25 Millionen Euro in eine der weltweit modernsten Fabriken zur Fertigung von Turbinenschaufeln für Kraftwerke. In dieser Fabrik, die vom Bayreuther Architekturbüro Ellmer & Ellmer geplant und mit deren Bau jetzt begonnen wurde, werden nach MTS Angaben etwa 70 Mitarbeiter beschäftigt sein. Bereits jetzt sei sichergestellt, dass die Kapazität der Produktionsstätte ausgelastet sein wird, heißt es aus Unternehmenskreisen weiter. Man denke darüber nach, die Flächenreserven des Grundstückes in unmittelbarer Nähe zum Kompetenzzentrum Neue Materialien zu nutzen und eine zweite, identische Fabrik dort zu errichten. Im Rathaus traut man der Neuansiedlung zu Initialzündung für das Sondergebiet in Wolfsbach zu werden. Bis Jahresende soll dort auch ein neues Technologiezentrum für Wachstumsunternehmen aus der Materialbranche entstehen.

Acht Monate bis zur fertigen Fabrik

BAYREUTH
von Frank Schmälzle
Nordbayerischer Kurier

MTS_Spatenstich

Spatenstich für moderne Turbinenschaufelfabrik soll Initialzündung für Sondergebiet Neue Materialien sein.

Gestern war Spatenstich, am 1. November schon soll die Produktion von Turbinenschaufeln für Kraftwerke starten: MTS Deutschland baut eines der weltweiten modernsten Werke in Bayreuth. 70 Mitarbeiter sollen hier beschäftigt werden, die Investitionssumme liegt bei 25 Millionen Euro.

Christian Michaelsen, Geschäftsführer der MTS Deutschland und auch der schweizerischen Muttergesellschaft Advanced Aerofil Technologies mit Sitz in Zürich, nannte den Spatenstich gestern einen Aufbruch. Drei Jahre lang habe man die Fabrik geplant, dabei immer auch die Entwicklung am Technologiestandort Bayreuth beobachtet. Jetzt werden in nur acht Monaten greifbare Fakten geschaffen. Natürlich habe man auch andere Standorte für eine der weltweit modernsten Turbinenschaufelfabriken geprüft, so Michaelsen auf KURIER-Fragen. Sein Unternehmen und auch die US-amerikanischen KO-Investoren hätten am Ende aber “die sehr guten Bayreuther Synergien” überzeugt. “Forschung, Arbeitskräfte, Lokalität und die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit mit der Stadt, den Wirtschaftskammern und der Agentur für Arbeit – in Bayreuth hat alles gepasst”, so Michaelsen. 20 Mitarbeiter hat MTS Deutschland bereits eingestellt – ausgewählt wurden diese bei einem gemeinsam mit der Arbeitsagentur organisierten Workshop. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer für Oberfranken hat das Unternehmen ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Qualifizierungsprogramm aufgelegt.

Chance für Bayreuth

Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl bezeichnete die erste Neuansiedlung eines werkstoffgetriebenen Unternehmens in Bayreuth einen “extrem wichtigen Schritt für den Hightech-Standort Bayreuth”. Er sei beeindruckt, wie strategisch und zielgerichtet MTS das Projekt vorbereitet habe. Für Bayreuth biete dies die Möglichkeit, sich in der Region und darüber hinaus als Ansiedlungsstandort zu empfehlen. Die Genehmigungsverfahren für eine Fabrik, wie MTS sie baut, nannte Hohl anspruchsvoll. “Wir haben uns trotz solcher Hürden vorgenommen, mit dem Zeitplan des Bauherren Schritt zu halten.” Diese Art von Verwaltungskompetenz werde dazu beitragen das bereits vorhandene, klare technische Profil der Neue Materialien Bayreuth GmbH noch besser wirtschaftlich zu nutzen. “Die Idee geht auf, das Areal hier in Wolfsbach genutzt”, so Hohl. Die MTS-Ansiedlung sei ein elementarer Schritt zum Technologiehügel, der für Bayreuth wohl bald schon ähnliche Bedeutung haben werde “wie andere wichtige Hügel dieser Stadt”, so Hohl in Anspielung auf die Bayreuther Festspiele. Das Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Kompetenzzentrum Neue Materialien, auf dem die Fabrik mit 3800 Quadratmeter Geschossfläche entsteht, ist 10400 Quadratmeter groß. Platz für eine Erweiterung ist vorhanden. Geplant haben das Gebäude die Bayreuther Architekten Ellmer & Ellmer.

Kongress und Kultur unter einem Dach

Grafik: Kaltec

Eine geschwungene Konstruktion mit viel Glas soll auf dem jetzigen Geißmarktplatz entstehen und Kultur und Kongress unter einem Dach vereinen. Das sieht das Konzept vor, das Architekt Dirk Ellmer jetzt Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl vorgestellt hat.

Kongress und Kultur unter einem Dach

Bayreuther Architektengemeinschaft wirft als erste den Hut für Kongresszentrum am Geißmarkt in den Ring

BAYREUTH
von Eric Waha
Nordbayerischer Kurier

Die erste Katze ist aus dem Sack: Die Bayreuther Architektengemeinschaft Ellmer-Ellmer-Hofmann hat ihre Idee eines Kultur- und Kongresszentrums entwickelt und in ein Konzept gegossen, dass Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl als  “charmante Idee” bezeichnete. Für Dirk Ellmer gibt es keinen besseren Platz für ein Kongresszentrum als den Geißmarkt. Und keine bessere Verbindung als die zwischen Kultur und Kongress in Verbindung mit der Stadthalle.

Im Mai hätte es erste Gespräche zwischen den Architekten Dirk Ellmer, Peter Ellmer und Rudolf Hofmann – der auch für die SPD im Stadtrat sitzt – gegeben, sagt Dirk Ellmer in einem Exklusivgespräch mit dem KURIER. “Dabei wurde die Idee mit dem Standort Geißmarkt und der Verbindung von Kultur und Kongress geboren”, sagt Ellmer.
Denn es sei klar, dass die Stadthalle saniert werden muss. Gleichzeitig könne man an der Stelle “auch städtebaulich etwas bewegen. Wir sehen das Projekt als Magnet für die Stadt. Denn wenn große Kongresse in die Stadt kommen, bedeutet das Belebung für die Innenstadt, Gäste für Hotellerie und Gastronomie, Flair für die Stadt”, sagt Ellmer. “Wenn zum Beispiel Ärztekongresse in Bayreuth stattfinden würden mit 1200 Teilnehmern und mehr, dann spielt sich hier ordentlich was ab.” Da die Stadthalle ebenso wie die Geißmarkt-Tiefgarage saniert werden müssen, könnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, denn die Idee der eigens gegründeten Planungsgemeinschaft sieht neben der Erweiterung der Tiefgarage um 144 Stellplätze auch eine gemeinsame Infrastruktur des Kongresszentrums und der Stadthalle vor.

Filigrane Konstruktion

In der Konzeptstudie stellt sich das Kongressgebäude als geschwungene, filigrane Architektur dar, die etwa zwei Drittel des jetzigen Geißmarkt-Parkplatzes überbaut und sowohl an den Balkonsaal der Stadthalle wie an die komplette Längsseite des Kleinen Hauses der Stadthalle andockt. Zur Jean-Paul-Straße hin ist ein weiterer Bau vorgesehen, der die Architektur des Kleinen Hauses aufnimmt und ebenfalls eine Sandsteinfassade besitzt. Über einen gläsernen Würfel ist dieses Gebäude mit dem Kleinen Haus verbunden. “Die geschwungenen Front des Kongressgebäudes lässt Einblicke zu, sorgt für Spiegelung der alten Gebäude und soll so angelegt werden, dass die Glaselemente beiseite geschoben werden können, damit die Kongressteilnehmer auch nach außen gehen können. Das wäre natürlich auch für einen Ball der Stadt denkbar, der auf einer Ebene stattfinden könnte”, sagt Ellmer.
Sowohl das Große als auch das Kleine Haus der Stadthalle sollten ihre volle Funktionalität als Theater erhalten – aber auch für richtig große Kongressveranstaltungen mit einbezogen werden können. Catering und gastronomische Nutzung – Stichwort Infrastruktur – sollen für Kultur auf der einen und Kongress auf der anderen Seite gleichermaßen zur Verfügung stehen. Im Konzept Ellmers hat der größte Kongresssaal ein Fassungsvermögen von 1250 Personen, mit Tagungs- und Seminarräumen ließe sich eine Kapazität für insgesamt 2345 Tagungsteilnehmer schaffen – oder ausreichend Ausstellungs- und Präsentationsfläche bereithalten.

Um den Knackpunkt Hotel im Auge zu behalten, prüft Ellmer derzeit auch die Möglichkeit, auf zwei Grundstücken in der Nähe der Stadthalle eine Hotelnutzung zu schaffen. Es sei auch denkbar, in dem Gebäude, das mit dem Kleinen Haus der Stadthalle verbunden werden soll, ein Hotel unterzubringen. “Ebenso können wir uns vorstellen, im Obergeschoss dort die Stadtbibliothek einzurichten. Mit Blick ins Grüne des Hofgartens wäre das bestimmt eine schöne Sache”, so Ellmer, der nach eigenem Bekunden mit einem Investor in Kontakt steht. “Der will namentlich derzeit noch nicht genannt werden”, sagt Ellmer.

Innenstadtnah soll es sein

Oberbürgermeister Hohl: “Konzept hat viel Charme”

In der Spitze der Spitze der Stadtverwaltung ist das Projekt, das die Sanierung der Stadthalle und den Neubau eines Kongresszentrums miteinander verbindet, wohlwollend aufgenommen worden.

Wie Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl, dem Architekt Dirk Ellmer das Projekt Anfang der Woche vorstellte, auf Anfrage des KURIERS sagte, gebe es einen “breiten Konsens” im Stadtrat, das wir ein Kongresszentrum wollen”. Es gebe auch “eine starke Meinung, dass das innenstadtnah sein soll”, so Hohl weiter.
Insofern habe die Idee Ellmers und Hofmanns “viel Charme, weil es an die bestehende Einrichtung Stadthalle anknüpft und das Areal nutzt, ohne das Parkplätze verloren gehen”. Als nachteilig sieht Hohl zum jetzigen Konzeptionsstand an, dass es keine integrierte Hotellösung gibt. “Aus meiner Sicht macht es nur dann wirklich Sinn, wenn man es schafft, in der Nähe ein Hotel anzubieten”.
Das das Konzept die Sanierung der Stadthalle mit einbezieht und auf die Planungen abgestimmt sei, sei dagegen “durchaus positiv, wobei wir auch andere Standorte in der Prüfung haben. Ich gehe davon aus, dass wir im September so weit sind und dass sich dann einen politische Entscheidung für ein solches Projekt finden wird. Grundsätzlich ist das jetzt vorgestellte Projekt jedoch eine gute Idee, eine kreative Sache, die die Leute zum Nachdenken anregen soll”. Es sei gut, dass ein Konzept schon zum jetzigen Zeitpunkt so weit gediehen sei, so Hohl.

Konzeptstudie

KULTUR- UND KONGRESSZENTRUM BAYREUTH

BAYREUTH
Ellmer & Ellmer

Städtebauliche Eingliederung

Das Kultur- und Kongresszentrum wurde, seiner städtebaulichen Bedeutung entsprechend, in den historischen Stadtkern der Stadt Bayreuth eingebunden. Es ist zwischen den historischen Achsen Friedrichstraße, Ludwigstraße und dem Hofgarten angesiedelt und hat so ein attraktives Umfeld mit guter Erreichbarkeit. Durch die unmittelbare Einbindung in den Stadtkern können die Besucher dieses barocke Ensemble genießen und auf kürzestem Wege und bequem zu Fuß die Innenstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten und den Shopping-Bereich „Marktplatz“ mit seinen zahlreichen Gastronomieangeboten erreichen.

Unter „einem Dach“ entsteht für die Bevölkerung ein offenes und lebendiges Forum mit einer multifunktionalen Nutzung. Die Stadt Bayreuth ist mit den angebotenen kulturellen Ereignissen und Kongressen an einer ihrer attraktivsten Stellen erlebbar. Das neue Zentrum verbindet in idealer Weise Theater, Konzerte, Kongresse und Tagungen. Eine derart komplexe Einrichtung ist für die Kultur- und Universitätsstadt Bayreuth von aller größter Wichtigkeit. Die zentrale und überregionale Bedeutung der Stadt Bayreuth als Kultur- und Universitätsstadt wird erweitert und die Botschaft der Stadt Bayreuth als Kultur- Universitäts- und Kongress–Stadt, durch die städtebauliche „Signalwirkung“ des neuen Zentrums unterstrichen. Die Besucher befinden sich in einem angenehmen und reizvollen Umfeld und können die vorhandene Infrastruktur (Gastronomie, Geschäfte) nutzen.

Die historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt

  • Innenstadt
  • Hofgarten
  • Villa Wahnfried
  • Markgräfliches Opernhaus
  • Kirchen
  • Altes und Neues Schloss
  • zahlreiche Museen

sind bequem fußläufig zu erreichen.

Bayreuths Bürger werden sich mit dem Kultur- und Kongresszentrum identifizieren. Das neue Kultur- und Kongresszentrum sorgt für positive Impulse für die Innenstadt und eine weitere „Belebung der Innenstadt“ und hat so alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vermarktung.

„Allerweltsstandorte“ am Stadtrand oder in Innenstadtlagen mit einem unattraktiven Umfeld können dieses Angebot nicht bieten und sind deshalb für ein bürgernahes und überregional bedeutendes Kultur- und Kongresszentrum ungeeignet.

Die Entwurfsidee – Das Nutzungskonzept

Die grundlegende Entwurfsidee ist die bestehende „Stadthalle“ um einen Kongressbereich zu erweitern, um so künftig Kultur und Kongress unter einem Dach anbieten zu können. Die anstehenden Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten an der „Stadthalle“ bieten die einmalige Chance, diese Entwurfsidee umzusetzen. Durch die erforderlichen Umbaumaßnahmen und Neuordnung der inneren Funktionsbereiche der Stadthalle ist es möglich einen modernen Kongressbereich anzugliedern. Der Kongressbereich entsteht auf dem „Geißmarkt“, der momentan als Parkplatz genutzt wird. Die bestehenden Fassaden –Balkonvorbau am „Großen Haus“ und die Fassade entlang des „Kleinen Hauses“- wurden in die Innenraumgestaltung des Foyers / Flure einbezogen. In Verbindung mit den glasgedeckten Fluren entsteht ein interessantes Raumerlebnis. Der Zugang zum Theater- und Konzertbereich erfolgt über das vorhandene Portal am Jean-Paul-Platz. In den Kongressbereich gelangt man von der Friedrichstraße über das historisch sehr wertvolle Sandstein-Portal. Die Formensprache des gebogenen Sandsteinportals wird in der geschwungenen Glasfassade des Kongressbereiches aufgenommen. Ein weiterer Zugang für das „Kleine Haus“ und die Tagungs- und Seminarräume ist von der Hofgartenseite her möglich. Herzstück des Kultur- und Kongresszentrums ist der Theater- und Konzertsaal, diesem sind der Kongressbereich mit Kongress-Saal und den verschiedene Tagungs- und Seminarräumen angegliedert. Ein großzügiges Foyer bildet das „Gelenk“ und stellt die Verbindung zwischen den beiden Bereichen her. Dadurch können Theater- und Konzertsaal, sowie der Kongressbereich unabhängig und getrennt voneinander, als auch gleichzeitig genutzt werden. Der zentral integrierte Catering – Bereich im „Gelenk“ verbindet in idealer Weise diese beide Bereiche. Die voneinander getrennte oder gleichzeitige Nutzung ist sichergestellt. Über dieses „Gelenk“ sind auch die Terrasse zum Hofgarten und der Hofgarten selbst mit direktem Zugang angebunden. Der Hofgarten als „grüne Lunge Bayreuth“ bietet in den „Pausen“ ein besonderes Erlebnis. Das Raumangebot ist funktionsgerecht und unter Einbeziehung und Neuordnung der bestehenden Bausubstanz der „Stadthalle“ variabel und individuell nutzbar; so werden alle Anforderungen und Wünsche der Veranstalter an ein modernes, innerstädtisches Kultur- und Kongresszentrum erfüllt.

Raumkapazitäten / Fassungsvermögen

Insgesamt stehen in dem neuen Kultur- und Kongresszentrum künftig ca. 3.845 Plätze (Reihenbestuhlung) zur Verfügung, die je nach Veranstaltungsgröße variabel aufgeteilt werden können.

Theater- und Konzertsaal – Bestand bzw. Neu
Die vorhandenen Plätze reichen aus um insgesamt 1.500 Personen aufzunehmen.

ReihenbestuhlungParlament. BestuhlungLängstische
Großes Haus930 Pers.332 Pers.550 Pers.
Balkonsaal365 Pers.208 Pers.280 Pers.
Kleines Haus277 Pers.
Sitzung 196 Pers.50 Pers.84 Pers.
Sitzung 228 Pers.12 Pers.
Foyer 1180 Pers.80 Pers.150 Pers.
Foyer 2 140 Pers.
Foyer Balkonsaal 90 Pers.

Ausstellungsfläche ca. 1.000 m2

Kongressbereich

Der Kongressbereich kann weitere ca. 2.345 Personen aufnehmen.

Grundsätzlich gilt, dass alle Bereiche in Größe und Fassungsvermögen- durch den Einsatz mobiler Trennwände- den individuellen Bedürfnissen der Veranstalter (bis hin zu Großveranstaltungen, Bällen, Festveranstaltungen etc.) angepasst werden können.

Beispiel:

Kongress-Saal1.250 Pers.
Tagungsraum255 Pers.
Seminarraum 1100 Pers.
Seminarraum 275 Pers.
Seminarraum 365 Pers.
Tagungsraum 2345 Pers.
Tagungsraum 3255 Pers.

Ausstellungs- und Präsentationsflächen

Je nach Größe und Bedeutung der einzelnen Veranstaltungen können bis zu 2.000 m2 Ausstellungs- und Präsentationsflächen in den Foyers und teilweise mit Glas gedeckten Fluren angeboten werden. Der Kongress-Saal ist zu Präsentations- und Ausstellungszwecken befahrbar. Weitere Ausstellungs- und Präsentationsflächen sind auf dem Vorplatz möglich.

Nebenräume und Technik

Die Toiletten sind zentral im 1.UG angeordnet und über das „Gelenk“ erreichbar. Die Technik für Heizung, Lüftung, Klima, Elektro-Zentrale werden von beiden Bereichen gemeinsam genutzt und sind in den Untergeschossen platziert. Ebenso die Lager für Stühle, Tische, Bühnendekoration etc. sowie die Lagerflächen für den Catering-Bereich. Der Materialtransport erfolgt über Aufzüge.

Gestaltung / Fassade

Das Zentrum ordnet sich harmonisch in die vorhandene Gebäudestruktur ein, ohne die innere und äußere Funktion des Zentrums zu beeinträchtigen. Die geschwungene Linienführung der Glasfassade ist ein wesentliches Element des Entwurfes und erzeugt eine spannungsvolle Platz- und Freiflächengestaltung. In der Glasfassade spiegeln sich die vorhandenen Gebäude und Bäume und verleihen dem Platz eine dem Kultur- und Kongresszentrum angemessene Atmosphäre. Die betont vertikal gegliederte „gläserne“ Fassade gewährt interessante Ein- und Ausblicke gleichermaßen, steigert das Raumerlebnis und unterstreicht die Leichtigkeit des Gebäudes. Mittels Schiebe- und Faltelementen kann der Kongress-Bereich zum Vorplatz hin geöffnet werden und als erweiterter „Pausen- Flannierbereich“ und als „Aktions- und Präsentationsfläche“ genutzt werden. Mit der Fassadengestaltung werden die städtebauliche „Signalwirkung“ und der bisher schon sehr hohe überregionale Wiedererkennungswert der „Stadthalle“ noch deutlich gesteigert. Die Gebäudeteile in Richtung Hofgarten tragen dem denkmalgeschützten Bereich des Hofgartens Rechnung.

Verkehrserschließung

Zentrale Bedeutung besitzen die historischen Straßenzüge der Friedrichstraße und der Ludwigstraße, der Jean-Paul Platz und der Hofgarten. Das neue Zentrum ist verkehrstechnisch sehr gut an das Busnetz der Stadt Bayreuth angebunden. So ist z.B. die Busverbindung von Bahnhof über den neuen ZOH und den Stadtring eine ideale Anbindung für Zugreisende. Die Zufahrt zu den Stellplätzen und der Tiefgarage erfolgt über die Jean-Paul-Straße. Die vorhandene Tiefgarage wurde erweitert. Insgesamt stehen 390 Stellplätze zur Verfügung. 359 Stellplätze in der Tiefgarage. 31 Stellplätze oberirdisch. Der direkte Zugangsbereich aus der Tiefgarage ins Foyer wird attraktiv und einladend gestaltet und erhält einen behindertengerechten Personenaufzug. Ein direkter Zugang zur Tiefgarage vom Hofgarten aus ist ein besonderer „Service“ speziell für die Hofgartenbesucher. Die Andienung des Zentrums erfolgt über eine Anlieferungszone, die im Bereich der Tiefgaragenzufahrt Jean-Paul-Straße angesiedelt ist. Die vorgehaltenen Stellplätze werden als ausreichend erachtet, zumal in vergleichbaren Innenstadtlagen von den Hotels „Shuttle-Busse“ angeboten werden. Der Einsatz von Sonderbussen und „park and ride“ ist allerorts Standart. Über die Einrichtung von „Kultur-Taxis“ sollte diskutiert werden.

Wirtschaftlichkeit

Die Wirtschaftlichkeit der Lösung- „alles unter einem Dach”- ergibt sich schon aus der Tatsache, dass alle technischen Einrichtungen (Heizung-Lüftung-Klima-Elektro) gemeinsam genutzt werden können. Bestuhlung, Tische, technische Ausrüstung etc. müssen nicht doppelt angeschafft und vorgehalten werden. Dies gilt auch für die Lagerflächen und die zentralen Toilettenanlagen. Im Hinblick auf die bevorstehende Sanierung und Modernisierung der „Stadthalle“ ist dies ein nicht zu unterschätzender Kostenvorteil. Bei einer „gemeinsamen Lösung“ fallen z.B. keine Kosten für den Grunderwerb an. Bei einem selbstständig geplanten Kongresszentrum ist der Grunderwerb ein enormer Kostenfaktor. Räumlich getrennte, selbstständige Zentren (Kultur-Theater in der Innenstadt und Kongress-Zentrum am Stadtrand ) führen zwangsläufig zu einer Verdopplung der Kosten in z.B folgenden Bereichen:

  • Herstellungskosten der Gebäude und Gebäudetechnik
  • Anschaffungskosten für Bestuhlung, techn. Ausrüstung
  • Vorhaltekosten für Bestuhlung, Geräte, techn. Ausrüstung, etc.
  • Management
  • Verwaltung und Personal
  • Miete
  • Betriebskosten
  • Bauunterhalt

Der wohl wichtigste Aspekt:

Um in einer Stadt zwei räumlich voneinander getrennte / eigenständige Einrichtungen wirtschaftlich zu betreiben, muss zwangsläufig die Anzahl der notwendigen Buchungen der Veranstaltungen mindestens verdoppelt werden, um die Auslastungen der einzelnen Einrichtungen nicht zu halbieren. Nur dann könnte jede Einrichtung für sich existieren. Die Devise muss lauten:

„Alles unter einer Regie und nicht gegeneinander in Konkurrenz treten“.

Kundenmagnet öffnet im November

Kundenmagnet öffnet im November

BINDLACH
von ub
Nordbayerischer Kurier

Die Bauarbeiten am künftigen Bären- Einkaufszentrum in Bindlach schreiten zügig voran. Unser Bild zeigt den Architekten Dirk Ellmer (Links), Initiatorin Hildegard Ellmer (Mitte).
Foto: Lammel

 

 

Die Wände stehen bereits, und gestern schwenkten Montagekräne gewaltige Holzträger für die Dächer ein: Auf der Baustelle des neuen Bären- Einkaufszentrums geht es zügig voran. Nach dem Baubeginn vor gerade fünf Wochen sehen Hildegard und Dirk Ellmer der Fertigstellung zuversichtlich entgegen. Rund vier Millionen Euro werden bis dahin investiert, um an der Kreuzung Bayreuther Straße (B2)/Lehengraben auf rund 9400 Quadratmeter Fläche ein Einkaufszentrum zu schaffen. Auf die Kunden aus Bindlach und seiner Umgebung warten dann fast 4000 Quadratmeter Verkaufs- und Lagerflächen. “Es wird ein Zentrum, wo der Bürger alles bekommt”, sagt Hildegard Ellmer, die das Projekt in erstklassiger Lage mit ihrer Firma BTG Bautreuhand initiiert hat. An dem Standort gab es nach ihren Angaben keine Zweifel, zumal gegenwärtig bis zu 11000 Pendler täglich an der Stelle vorbeifahren. Unter einem Dach werden ein Bäcker, ein Metzger, ein Getränkemarkt und ein Kleinwarenhaus gebündelt. Hinzu kommen eine Apotheke und ein Textilgeschäft. Flächen gibt es auch für Arztpraxen, Physiotherapie und Fitness. Abgerundet wird das vielseitige Angebot durch eine Eisdiele und ein Bistro. Der Einzugsbereich des künftigen Bären- Einkaufszentrums soll sich über Bindlach hinaus erstrecken.

“Als Bindlacherin wollte ich den Bürgern etwas schaffen, was notwendig war”, begründet Hildegard Ellmer ihre Initiative für das Projekt, mit dem sie bei der Gemeinde offene Türen einrannte. Reibungslos habe sich die Zusammenarbeit bei der Planung des Vorhabens gestaltet, das die Bindlacher Infrastruktur künftig weiter aufwerten wird. Auslöser für die Entscheidung für das Projekt war auch der spürbare Niedergang der Bahnhofsstraße im Ortskern durch die A9, erklärt Architekt Dirk Ellmer.

“Verbessern soll sich auch die Verkehrssituation im Bereich der Straßenkreuzung, kündigt Dirk Ellmer an. Der Fahrradweg wird künftig ohne Unterbrechung von der Bindlacher Allee in den Lehengraben geführt, wo auch eine Haltebucht für Busse entsteht.

Die kurze Bauzeit wird nach Angaben des Bauleiters Josef Männer möglich, weil Betonfertigteile verwendet werden. Für das Dach des Gebäudes werden rote Blechplatten verwendet. Rund drei Dutzend Arbeiter von Firmen aus der Region sind auf der Baustelle beschäftigt. Die Vier- Millionen- Euro-Investition soll in der Region bleiben. Das war für Hildegard Ellmer das vorrangige Vergabekriterium, und so erhielten auch nicht nur die günstigsten Bieter den Zuschlag für die Bauaufträge.

Bären- Einkaufszentrum in Bindlach fertiggestellt

4 Millionen Euro in modernen Neubau investiert

BINDLACH
von Andreas Reichenberger
Bayreuther Anzeiger

Die Gemeinde Bindlach ist um eine Attraktion reicher, denn am gestrigen Dienstag war es soweit: Das Bären- Einkaufszentrum – nach der Bärenhalle ein weiterer markanter Neubau mit dem Namen des gemeindlichen Wappentieres- hat seine Pforten geöffnet. Rund 4 Millionen Euro wurden am Kreuzungsbereich Bayreuther Straße (B2) / Lehengraben investiert, die Bauzeit betrug trotz der Größe des Objektes lediglich 5 Monate. Auf dem weitläufigen Areal mit einer Größe von rund 9.400 Quadratmetern befindet sich jetzt ein Lebensmittelmarkt, ein Getränkemarkt sowie Fachgeschäfte im Non-Food-Bereich. Im Klartext bedeutet das, auf die Kunden aus Bindlach und seiner Umgebung warten jetzt fast 4.000 Quadratmeter Verkaufs- und Lagerfläche. Für den bequemen und schnellen Einkauf stehen überdies 130 Stellplätze quasi direkt vor der “Einkaufstür” zur Verfügung.

Initiator des Nahversorgungszentrums in idealer Lage war eine Bindlacher Bürgerin – Hildegard Ellmer mit ihrer Firma BTG Bau Treuhand GmbH. Sie wohnt bereits seit 35 Jahren in der Gemeinde Bindlach und hat schon seit langem den Bedarf erkannt. Schließlich brauche eine stetig wachsende Gemeinde wie Bindlach eine verbesserte Infrastruktur für die Bevölkerung und Tausende von Tagespendlern. Da passt es ins Bild, dass die Zusammenarbeit mit den Gemeindevätern und dem Landratsamt nicht nur reibungslos funktionierte, sondern geradezu hervorragende war, wie die Initiatorin betonte. Und dass sich das Ortsbild so “ganz nebenbei” deutlich verbessert hat, dürfte außer Frage stehen. Das gilt auch für die Verkehrssituation. Der Fahrradweg führt jetzt ohne Unterbrechung von der Bindlacher Allee in den Lehengraben und es wurde eine Haltebucht für Busse geschaffen.

Verantwortlich für die Projektentwicklung und Gebäudeplanung zeichnete übrigens die Fa. Ellmer & Ellmer GmbH.

Das Bären- Einkaufszentrum vereint vielfältige Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf und sogar darüber hinaus. Unter einem Dach befinden sich ein Bäcker, ein Metzger, ein Getränkemarkt und ein Kleinwarenkaufhaus. Hinzu kommen eine Eisdiele, ein Asia Snack, ein Frisör und ein Internetcafé. Kurzum: In Bindlach befindet sich jetzt der modernste Markt Nordbayerns, der kaum noch Wünsche offen lässt.

Projektdaten Gealan Logistikzentrum

Erweiterung Logistikzentrum Gealan

logistikzentrum
Bild Gealan: Bestand und Erweiterung

– Logistikzentrum (Neubau):  20.400 m²
– Lager u. Versand (Bestand): 4.600 m²
– Gebäudefläche Logistik: 25.000 m²
– Freifläche Logistik: 6.000 m²
– Produktion – Technik – Verwaltung: 9.100 m²
– Gebäudegesamtfläche: 34.100 m²
– Gesamtgrundstücksfläche: 100.000 m²
– Bauzeit: 8 Monate
– Investitionsvolumen Gealan Tanna: 18 Mio. Euro
– Generalplanung: Ellmer & Ellmer GmbH

Internationale Pressekonferenz

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Referent Architekt Dirk E. Ellmer zum Thema: Bauplanung und Realisierung des GEALAN Logistikzentrums.

GEALAN Fenster-Systeme lud die Fachjournalisten der Fensterbranche und des Bauelementehandels aus dem In- und Ausland zu ihrer Pressekonferenz nach Oberkotzau ein. Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung stand die Einweihung des neuen GEALAN Logistikzentrums im thüringischen Tanna und die farbigen acrylcolor Profile, die GEALAN seit 20 Jahren im Farbgebungsverfahren der Coextrusion fertigt. An beiden Tagen referierten Gastredner zu den beiden Veranstaltungsthemen und legten damit den Grundstein für engagierte Fachgespräche.

Bauplanung und Realisierung des Gealan Logistikzentrums

TANNA
GEALAN Fenster-Systme

Gealan Logistikzentrum in Tanna/Thüringen –
Ein innovatives und intelligentes Gebäudekonzept.

1. Zielsetzung des Auftraggebers

Das Ziel von Gealan Fenstersysteme war es, ein Gebäude zu schaffen, das optimale Voraussetzungen für die zukünftige Profillagerung und die daraus resultierende Logistik bietet. Gleichzeitig wurde der Anspruch gestellt, dass das Gebäude “atmen” kann: d.h. sich dem Nachfrageverhalten der Verarbeiter von Gealan Profilen und den sich verändernden Marktsituationen anpasst.
Diese Zielsetzung sollte unter Berücksichtigung des IQ-Gedankens verwirklicht werden, der für die Intelligenz der eigenen Systemlösungen und für die Qualität aller Produkte von Gealan steht. Auch im Bereich der Gebäudekonzeption sowie der Architektur des neuen Logistikzentrums sollte die IQ-Phylosophie Anwendung finden.

1.1 Flexibilisierung im System

Gealan plante die Einführung eines atmenden Mehrschichtmodells, das den jahres- und tageszeitlichen Kundenauftragsverlauf abbildet. Dieses Modell sollte dem Umstand Rechnung tragen, dass im Winter und während der Nacht weniger und im Sommer und am Tag mehr Lagerbewegung ausgeführt werden. Außerdem wurde die Lieferbereitschaft und die Lieferfähigkeit aller Produkte neu definiert. Das Logistikzentrum mit seinem Zentrallager in Tanna sollte in der Lage sein, alle farbigen Profile und alle Holzdekorprofile mit und ohne Dichtung im normalen Lieferrhythmus zu liefern – und dies ab Lager und ohne unterschiedliche Lieferzeiten.
Die übergeordnete Zielsetzung war eine ausgefeilte Lagerhaltung, um schnell auf Kundenwünsche reagieren zu können.

1.2. Starker Partner zur Verwirklichung des IQ-Gedankens

Aufgrund der Erfahrung im Bereich Industrie- u. Gewerbebau war dem beauftragten Planungsbüro, der Ellmer & Ellmer GmbH, bewusst, dass zur Erreichung der gesteckten Ziele eine enge Zusammenarbeit mit dem Bauherren und all seinen Unternehmens- und Fertigungsbereichen sowie die Identifikation mit der Corporate Identity und dem IQ-Gedanken notwendig war. Aufgrund sehr kurzer Entscheidungswege seitens des Auftraggebers war ein solides Fundament für eine konstruktive Zusammenarbeit vorhanden. Das beauftragte Planungsbüro hat dieses hohe Qualitätsdenken in der Planung berücksichtigt und bei der Ausführung des Gebäudes umgesetzt. Zielkriterien bei der Umsetzung waren eine hohe Planungs- u. Ausführungsqualität, ein optimiertes Zeit- und Kostenmanagement sowie die Qualitätskontrolle auf der Baustelle.

2. Aufgabenstellung für die Planungs- u. Projektentwicklungsgesellschaft

Die konsequente Verwirklichung eines innovativen u. intelligenten Gebäude- und Einrichtungskonzeptes mit folgenden Schwerpunkten war die Aufgabenstellung für die Planungs- u. Projektentwicklungsgesellschaft:

– das “atmende” Gebäude
– der Umweltgedanke
– der Wirtschaftlichkeitsaspekt

2.1. Das “atmende” Gebäude

Zielsetzung dieses Aspektes war die Symbiose zwischen Gebäude und Nutzungsanforderungen. Das Gebäude mit seinem Innenleben und seiner Lagertechnik muss sich den Bedürfnissen des Nutzers und den wechselnden Marktbedingungen anpassen; sich vergrößern und verkleinern können, es muss “leben” und “atmen”.

Diese Anforderung wurde wie folgt definiert:

a. Ermöglichung der Einführung des so genannten “atmenden Mehrschicht Modells”; das heißt,  das im Winter und nachts weniger Lagerbewegungen stattfinden als im Sommer und tagsüber.

b. Ermöglichung anderer Nutzungsmöglichkeiten durch Vermeidung einer Hightechautomatisierung im Bereich der Lagerlogistik. Der Freiheitsgrad der zukünftigen Nutzung muss gewährleistet sein. Die Lagertechnik ist mit minimalem Automatisierungsgrad auszustatten.

c. Errichtung eines zentralisierten Lagers.

d. Ermöglichung strukturierter Lagerbereiche für über 5000 Artikel wie z.B. verschiedenst farbige Profile, Holzdekorprofile, Profile mit und ohne Dichtung, Stahlaussteifungen, Dichtungen und sonstige Kleinteile.

e. Einsatz eines veränderbar und flexiblen Regalsystems zur Aufnahme von 5.600 Containern in der ersten Ausbaustufe sowie die Erweiterung um 2.000 Container in einer möglichen zweiten Ausbaustufe. Der Zeitfaktor zur jeweiligen Realisierungsstufe ist auf ein Minimum zu reduzieren.

2.2. Der Umweltgedanke

Kerngedanke dieser Ausrichtung war die Übertragung des umweltpolitischen Denkens und Handelns von Gealan Fenster-System in das Gebäude- u. Einrichtungskonzept. So ergaben Gespräche mit den eigenen Mitarbeitern, dass im Bereich der Produktion sehr hohe Umgebungstemperaturen herrschen. Dieser Tatsache wurde konzeptionell Rechnung getragen und unter Umweltgesichtspunkten berücksichtigt. Der Einbau einer Transferheizung im Lagerbereich, die die abfallende Extruderwärme aus der Produktion nutzt, wurde in die Planung integriert. Bis auf Weihnachten und Neujahr – hier ruht die Produktion – bzw. an Frosttagen erfolgt die Heizung über herkömmliche fosile Brennstoffe. An den restlichen Tagen wird die Abwärme der Maschinen zur Beheizung des Zentrallagers benutzt. Bei einem Wärmebedarf von 8 Grad Celsius Innenraumtemperatur ergibt sich hier eine Einsparung von 168.750 Liter Heizöl pro Jahr.

2.3. Der Wirtschaftlichkeitsaspekt

a. Optimierung der Planung.
Durch den Einsatz neuester computergestützter Zeichenprogramme (CAD) sowie computergestützter Ausschreibungs- Vergabe – und Abrechnungsprogramme (AVA) seitens der Planungs- Projektentwicklungs-Gesellschaft ließen sich die Vorgaben und Ziele von Gealan Fenster-Systeme in allen Bereichen realisieren.
Ein frühzeitiges Einbinder sämtlicher Fachbehörden im Planungsstadium, insbesondere der Baugenehmigungbehörde ermöglichten die optimale Umsetzung der neuen Industriebaurichtlinien. Es konnte unter anderem auf die zeit- und kostenintensive Errichtung von Fluchttunnels verzichtet und gleichzeitig das Rettungswegesystem zur Personenrettung verbessert werden. Die Brandabschnitte wurden unter Berücksichtigung der Regalstellung auf ein Minimum reduziert.

b. Optimierung der Baukonstruktion
Auf dem neuesten Stand der Technik war die wirtschaftlichste Tragkonstruktion zu finden und gleichzeitig mussten die hohen technischen Anforderungen bezüglich weitgehender Stützenfreiheit erfüllt werden. Dies gelang durch den Einsatz von Stahlbetonfertigteilen, die durch rationelle Fertigung eine extrem kurze Bauzeit ermöglichten.
Auch für die Dach- und Fassadenkonstruktion wurden industriell vorgefertigte Bauelemente eingesetzt. Der aus planerischer Sicht wichtigste Kostenfaktor war die Wahl der Konstruktion des Hallenfußbodens. Hierbei handelt es sich um das meist strapazierteste Bauteil des Gebäudes. Neben einer Belastung von 30 Tonnen pro m² musste eine riss- und wartungsfreie Oberfläche gewährleistet sein. Zum Einsatz kam eine schwimmend gelagerte oberflächenfertige Stahlbetonbodenplatte mit extrem hoher Verschleißschicht.

c. Verkürzung der Bauzeit
Neben der bereits erwähnten Optimierung der Planung und der Baukonstruktion war eine kooperative Zusammenarbeit mit den Fachbehörden, insbesondere der zuständigen Baugenehmigungsbehörde, ein entscheidender Zeitfaktor zur Erlangung der Baugenehmigung.
Durch persönliche Gespräche wurde der sonst übliche Behördenweg extrem verkürzt. Die Baugenehmigung konnte innerhalb kürzester Zeit erteilt werden.

Ein weitere wichtiger Faktor war die straffe Bauleitung sowie ein stetig fortgeschriebenes computergestütztes Zeitcontrolling.

Die Abwicklung erfolgte im folgenden Zeitrahmen:

– Auftragserteilung und Planungsbeginn November 1999
– Erteilung der Baugenehmigung für Erdarbeiten März 2000
– Vergabe der Bauleistungen März 2000
– Baubeginn (Spatenstich 5. April 2000)
– Bestückung des Regalsystems September 2000
– Inbetriebnahme des Logistikzentrums schrittweise ab November 2000

3. Das Ergebnis

Nutzfläche: 20.400 m²
Umbauter Raum: 221.000 m³
Lichte Höhe: 10 m
UK- Binder: 8,05 m
Anzahl der Regale: 260, davon 200 Stück doppelseitig
Einlagerungsmenge: 5600 Gealan-Cassetten

Spatenstich Logistikzentrum Gealan

Spatenstich Logistikzentrum Gealan

TANNA
Frankenpost

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Foto: Gealan

Vertreter aus Politik und Wirtschaft vollziehen gemeinsam mit Repräsentanten der Fa. Gealan, den Architekten Ellmer & Ellmer und dem ausführenden Bauunternehmen den Spatenstich für das Logistikzentrum.

Es erfolgte der Spatenstich zum Bau eines komplett neuen Logistikzentrums in Tanna – Thüringen. Die Fa. GEALAN untermauert hier seine Leistungsfähigkeit als Hersteller von Kunststoff – Fensterprofilen und einer der größten Arbeitgeber im Saale-Orla Kreis. Der Neubau ist die bisher größte Einzelinvestition in der Geschichte der GEALAN Tanna Fenster GmbH.

Lagerfläche wächst um mehr als 20.000 m²

Nach der Grenzöffnung 1989 erwarb GEALAN in Tanna ein Grundstück mit einer Fläche von ca. 100.000 m². Davon wurden bisher 13.700 m² für Produktionshallen und Lager überbaut. Die Plandaten für das neue Projekt belaufen sich auf insgesamt 20.400 m². im ersten Bauabschnitt wird das Logistikzentrum 2000 mit einer Fläche von 15.220 m² realisiert. Die vorgesehenen Erweiterung beträgt dann noch einmal 5.180 m². Das Projekt sieht Büroräume, LKW-Lade- und Entladebereiche und ein Zentrallager vor. Unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen 4.600 m² Lagerfläche stehen dann in Tanna 25.000 m² Lagerraum zur Verfügung. Dieser Logistikbereich wird ergänzt durch weitere 6.000 m² Freifläche.

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